Lilien-Kulturanleitung aus unseren Erfahrungs- und jahrzehntelangen Beobachtungswerten zur Kultur:

 

Lilien-Tipps und Erfahrungswerte über Pflanzung und Pflege

Lilien passen in jeden Garten und können vor allem mehrere Jahre an der gleichen Stelle stehen bleiben, sofern der Boden einigermaßen geeignet ist. Das heißt Staunässe vermeiden.

 

Lilien-Bacillus substilis – Pflanzenstärkungsmittel und Beize

Schützen Sie Ihre Lilien und anderen Pflanzen vor der Pflanzung in dem Sie diese mit dem Bacillus subtilis besiedeln lassen. Dazu lösen Sie 10 Gramm Pulver in  

1 Liter Wasser auf (gut umrühren) und tauchen die unterirdischen Pflanzenteile 10 Minuten ein. Bei der Trockenvariante sind es 50 Gramm Pulver die sie direkt mit den unterirdischen Teilen Ihres Pflanzgutes vermengen. Reste absieben und für eine spätere Verwendung trocken lagern, oder einfach an die Pflanzen im Garten streuen. Das Bacillus subtilis überzieht die unterirdischen Teile Ihrer Pflanzen und geht mit ihnen eine Symbiose (Lebensgemeinschaft) ein. Dabei  schützt das Bacillus Ihre Pflanzen vor Schadorganismen. Das ist die derzeit beste Art biologisch und ungiftig zu beizen.

 

Lilien-Drainage

Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Meinung man sollte Lilien und andere Zwiebelpflanzen drainieren, raten wir aufgrund unserer Erfahrungen davon ab. Man holt damit das Wasser aus der Umgebung erst recht an die Lilien. Besser ist es die Pflanzfläche zu erhöhen.

 

Lilien-Pflanztiefe

Der Zwiebelboden sollte nach der Pflanzung mindestens 3 mal so tief sitzen wie die Zwiebel hoch ist. Besser ist es sie 30 cm tief zu pflanzen. Kleine Brutzwiebelchen jedoch bitte nicht. Ausnahme macht die Madonnenlilie, Lilium candidum darf nur 2 cm unter die Erde. Die Zwiebelspitze soll fast aus der Erde heraus sehen. Bei extremer Staunässe ist es besser Hügelbeete anzulegen, so das nach dem Pflanzen der Zwiebelboden wenigstens 2 cm über dem Wegniveau liegt.  

Starke Nässe kann dann ablaufen und die Erstickungsgefahr durch Staunässe ist gebannt.  

 

Lilien-pH-Wert

Asiatische Hybriden bevorzugen leicht saure Böden. Orientalische Hybriden gedeihen besser im Halbschatten und bevorzugen saure Böden. Lilium candidum die Madonnen-Lilie darf nur 3 cm tief gepflanzt werden. Sie liebt harte, vollsonnige, trockene, kalkhaltige Böden. Geben Sie bei der Pflanzung, nach dem der Boden 2 Spaten tief gelockert ist, reichlich abgelagerten Kompost (noch besser wäre Terra Preta), Muschel- oder Dolomit Kalksplitt in Körnung 0-16 mm, Lehm, Stroh, Gartenerde und Gartendüngekalk wie Dolokorn, oragnischen Langzeitdünger und Bodenverbesserer wie Animalin und BodenAktivator von Oscorna ins Pflanzloch und vermengen alles gut. Der Aufwand lohnt sich wirklich. Jährliches nachkalken dankt sie mit reicher Blüte.  Pflanzen soll man L. candidum als laublose Zwiebel im Sommer oder mit Laub von Herbst bis Frühling. Das beizen der Zwiebeln mit Bazillus subtilis vor dem Einpflanzen oder Topfen ist ebenfalls zu empfehlen. Dadurch werden die Zwiebeln in der Erde vor Insekten- und Pilzattacken besser geschützt.

 

Lilien: Kompost Segen und Fluch / besser gleich Terra Preta

Vermeiden Sie unbedingt den Kontakt von Lilienzwiebeln mit frischem Kompost oder anderen nicht fertig verrotteten Komposterden. Zwiebelpflanzen werden von den darin lebenden Insekten und Mikroorganismen oft angegriffen. Ansonsten sind Lilien eigentlich recht unempfindlich und brauchen kaum Pflege. Meist wird hier zu viel getan und vor allem übermäßig gegossen. Wir gießen unsere Lilien, Hemerocallis und Iris in den Beeten normalerweise nicht. Wenn es längere Zeit nicht regnet und der Boden ausgetrocknet ist, sollten sie zuerst durch mulchen und freeten die Wasserverdunstung unterbinden und erst wenn es nicht anders geht gießen. Dann aber tiefgründig den Boden wässern und anschließend mulchen. Mineralischer Mulch, wie Lava aus der Vulkaneifel tut den Lilien u.s.w. gut. Verwandelt man seine Gartenabfälle vorab in Terra Preta ist das am besten.

 

Lilien-Wuchshöhe und Blütenanzahl

Erwarten Sie bitte nicht, dass Ihre neu erworbenen Pflanzen bereits im ersten Jahr die volle Höhe und Blütenzahl erreichen. Spitzensorten und davor allem Trichter und Aurelians brauchen oft sogar drei und mehr Jahre um ihre ganze Pracht zu zeigen. Alle angegebenen Wuchshöhen, Knospenzahlen, Farben und Blühtermine sind relativ und je nach Standort starke Abweichungen möglich. Diese Angaben sind noch nicht einmal als Richtwert zu werten. Lilien die mit 60 cm Wuchshöhe angegeben sind können durchaus 120 cm und mehr erreichen. So hat es 2005 in Berlin Trompetenlilien der Sorte Royal Gold (Wuchshöhe 140 cm) mit einer Wuchshöhe von 270 cm gegeben. Einen großen Einfluss darauf hat die Bodenbeschaffenheit, der Nährstoffgehalt, die Bodenfeuchtigkeit und das Wetter.

 

Lilien-Bodenvorbereitung

Die Bodenbeschaffenheit ist ausschlaggebend für die Entwicklung Ihrer Pflanzen. Die Lilie hat ein besonderes Erscheinungsbild. Sie ernährt sich von den Wurzeln die sie am Stängel ausbildet, wie die Abbildung Unten zeigt. Eine gute Vorbereitung des Bodens sollte bereits einige Wochen vor der Pflanzung tiefgründig erfolgen. Das aufbringen von Terra Preta nach der Pflanzung hat bei mir gutes bewirkt.

 

Lilien-Lehmböden
Wenn Ihr Garten einen lehmigen, verdichteten Boden aufweist, sollten Sie zuerst tief und grob mit dem Spaten umstechen. Bei extremer Verdichtung zwei Spaten tief und/oder ein Hügelbeet anlegen. Dann etwa eine Schubkarre groben Sand, am besten Estrichsand, je m² aufschütten und mit einer Grabegabel einarbeiten. Natürlich können Sie auch Ihre Gartenfräse verwenden, wenn Sie eine haben.

 

Lilien-Sandböden
Haben Sie einen sandigen Boden der Nährstoffe und Regenwasser nicht halten kann, verfahren Sie genauso. Jedoch nehmen Sie Lehm oder lehmiges Erdreich anstatt Sand um Ihren Boden fetter zu machen. Gut einarbeiten oder einfräsen. Auch bei Sandböden verbessert ein Hügelbeet das Pflanzenwachstum enorm. Wenn Sie einen Teil des Beetes nicht gleich bepflanzen, sollten Sie die Fläche mit Gründünger ansähen oder mit einer dicken Mulchschicht bedecken. Lilien lieben es wenn der Boden beschattet ist. Eine Mulchung ist sicher genau so gut wie eine Unterpflanzung mit Bodendeckern. Die  Mulchschicht wird allerdings immer schnell von Schnecken als Unterschlupf genutzt. Nach der Pflanzung hat sich eine mineralische Mulchung mit Lava, Schiefer oder Basalt als nützlich erwiesen.


Lilien-Microorganismen
Denken Sie daran, in einer Hand voll Mutterboden leben mehr Microorganismen als Menschen auf der Erde (10 Milliarden), zumindest noch.  Das Umgraben oder Fräsen bringt und die darin lebenden Insekten und Mikroorganismen  durcheinander. Die aeroben (Sauerstoff atmenden) Mikroorganismen  aus den  oberen Erdschichten gelangen in tiefere Schichten und ersticken.  Das gleiche passiert mit den anaeroben die in der Tiefe Zuhause sind. Ein derart bearbeiteter Boden ist  zuerst nicht sehr pflanzenfreundlich und muss sich eine Weile erholen. Gut verrotteter und gesiebter Kompost, oder besser noch Terra Preta, Urgesteinsmehl, kohlensaurer Magnesiumkalk, gut gerottete Rasensoden und organischer Langzeitdünger können nun in die oberen 20 cm eingearbeitet werden. Zum Schluss ist das ausstreuen und einharken von BodenAktivator zu empfehlen. In Verbindung mit Animalin entfaltet sich das Bodenleben mit beginnender Bodenerwärmung so richtig gut. Als letztes eine 2 cm Schicht Terra Preta auflegen, dann Geht es den Microorganismen so richtig gut und ihre Pflanzen wachsen besser und bleiben gesünder.


Lilien-Hügelbeet
Die Mühe lohnt sich. Hügelbeete verbessern das Wachstum enorm. Das Beet abgraben, Äste, Knüppel, Reisig, Laub und Kompost einbauen. Im Anschluss daran die abgegrabene Erde mit Sand oder Lehm vermischen und wieder darüber aufbauen. Erst dann die anderen Stoffe in die Oberen 50-20 cm einarbeiten. Durch das eingebaute Material, die damit verbundene bessere Durchlüftung, Drainierung und durch die Verrottung der Biomasse entstehende Erwärmung der Erde im Hügelbeet, werden Ihre Lilien und anderen Pflanzen wesentlich besser wachsen. Wenn das Hügelbeet in sich zusammen gesackt ist, wird es Zeit umzupflanzen.


Lilien Erhöht pflanzen
Wenn Ihnen Ihr Garten für solche Verfahrensweisen keinen Raum lässt, können Sie natürlich auch nur den Boden am Pflanzort bearbeiten. Oft reicht es aus eine Fläche von 40 cm im Durchmesser für 3 bis 6 Lilienzwiebel zu bearbeiten. Die einfachste Art ist es den Pflanzort tiefgründig umzustechen und Sand einzuarbeiten. Das Substrat mischen Sie dann in einer Schubkarre oder einem großen Eimer an. Legen Sie auf die bearbeitete Bodenstelle etwa 3 cm Sand auf. Darauf geben Sie die Lilienzwiebel und decken diese wieder mit Sand ab. Dadurch vermeiden Sie den direkten Kontakt mit dem Substrat. Nun geben Sie darüber das angemischte Substrat. Nach der Aufbringung des Substrates soll die Lilienzwiebelspitze etwa so tief liegen das zwei Zwiebeln der gleichen Größe noch darüber platz hätten. Besser wären 30 cm Pflanztiefe, jedoch nicht bei Lilium candidum. Da das Substrat aufgelockert ist, wird es sich in den nächsten Wochen und vor allem nach längerem Regen noch um etwa 20 % setzen. Sollten nach dem Winter Ihre Lilienzwiebeln nicht mehr tief genug in der Erde liegen, einfach mit Erde überdecken. Sie brauchen sich keine Sorgen über zu flach gepflanzte Lilien machen. Lilien verfügen über spezielle Kontraktionswurzeln, die durch zusammen ziehen im laufe der Jahre die Zwiebel in die richtige Tiefe ziehen.


Lilien in Töpfen und Gefäßen:

Wenn Sie Ihre Lilien in Töpfe und Kästen pflanzen wollen, kommt es auf ein gut durchlässiges Substrat an. Es gibt sehr gute Fertigerden mit und ohne Tongranulat und mit unterschiedlichen pH-Werten. Zu empfehlen sind Drainagen aus grobem Sand oder Kies. Damit das Substrat nicht durchschlämmt sollten Sie ein Flies dazwischen legen. Gerade Pflanzen die empfindlich auf Staunässe reagieren danken es Ihnen wenn Sie ganz auf Erden verzichten. Eine Mischung aus Kompost und Estrichsand, oder fertige Terra Preta reichen den Wurzeln bei regelmäßiger Düngung um die Zwiebel zu ernähren. Durch das ersetzen von Erden durch Lava, Bims oder Blähton, haben Sie auch kaum eine Infektionsgefahr und können so empfindliche Lilien wie L. auratum kultivieren. Ansonsten gilt für Lilien das die Gefäße viel Platz in der Tiefe haben sollten. Nur so können die Stängel genug Wurzeln zur Ernährung der Lilie ausbilden.


Lilien-Düngung

Viele Gartenbesitzer düngen überhaupt nicht oder zu wenig. Einige leider auch zur falschen Zeit. So muss organischer Dünger bereits im Herbst eingearbeitet werden um im Frühjahr pflanzenverfügbar zu sein. Hornspäne werden erst nach Monaten für Ihre Pflanzen verfügbar, daher ist Hornmehl das schon nach einigen Wochen umgewandelt ist besser geeignet. Für eine langzeitliche Versorgung ist daher eine Mischung aus Späne, Grieß und Mehl zu empfehlen. Stickstoff alleine bewirkt noch kein besseres Pflanzenwachstum. Im Gegenteil, zuviel bewirkt mastiges Wachstum und Immunschwäche.

Es ist erforderlich auch die anderen Hauptnährelemente und Spurennährelemente ausreichend anzubieten. Eine deutliche Förderung auf das gesunde Wachstum hat das ausbringen von BodenAktivator und Animalin von Oscorna gezeigt.  Auch hat der pH-Wert des Bodens einen Einfluss auf die Verfügbarkeit der vorhandenen Nährstoffe. Dieser Wert lässt sich leicht selbst bestimmen. Liegt der pH-Wert bei 5 bis 6,5 ist der Boden ideal für Asiatische Hybriden, Amerikanische Wildlilien wie die Pantherlilien und Orientalische Hybriden. Hat Ihr Gartenboden einen pH-Wert von 7,5 bis 8 ist er bestens geeignet für Türkenbundlilien, Madonnenlilien und Trompetenlilien. Wissen Sie den Wert nicht, können Sie sicherheitshalber O/T Hybriden pflanzen, denn diese wachsen auf beiden Böden sehr gut.

 

Lilien-Winterdüngung

wird auf den schmelzenden Schnee ausgeführt. Wir nehmen Holzasche ca. 2 bis 5 mm und kohlensauren Düngekalk etwa 200 gr./m² (wenn Sie kalkfliehende Lilien haben dann bitte keinen Kalk, außer der Boden wird zu sauer), sowie Animalin in Verbindung mit BodenAktivator. Wer Terra Preta hat kann auf den Dünger meist verzichten. Haben Sie keinen Schnee sollten Sie zu dieser Zeit eine Regenperiode nutzen. Bleibt es trocken müssen Sie wässern. Düngemittel wirken nicht wenn es zu trocken ist.


Lilien-Kopfdüngung

zur schnellen Kräftigung Ihrer Lilien, sollten Sie die Kopfdüngung im Mai mit der Spritze oder Gießkanne ausführen. Dabei benetzen Sie die Blätter Ihrer Pflanzen mit einem Pflanzennährstoff wie zum Beispiel Schachtelhalmbrühe, Brennnesseljauche oder einem handelsüblichen Biodünger. Wir verzichten seit vielen Jahren auf giftige Pflanzenschutzmittel, im herkömmlichen Sinne, mit sehr  gutem Erfolg.

„Natur im Garten“ ist nicht nur ein schöner Spruch, wir setzen es um.


Lilien-Sommerdüngung

sollte sofort nach der Blüte bei Iris und Taglilien sowie frühen Lilien erfolgen oder spätestens im Juli, da zu diesem Zeitpunkt die Zwiebeln wachsen. Unbedingt wässern wenn es trocken ist, sonst wirkt der Dünger nicht. Nun überlegen Sie womöglich ob es wirklich notwendig ist so oft zu düngen. Ja es ist, denn Lilien, Iris und Taglilien sind Starkzehrer.  

 

Lilien-Herbstdüngung

gerade bei den remontierenden Schwertlilien und Taglilien ist es sehr wichtig ihnen im Herbst und Winter noch einmal ausreichend Nährstoffe zur Verfügung zu stellen. Deshalb ist eine Herbstdüngung unausweichlich. Hemerocallis Spectacular und einige andere blühen bei uns fast jedes Jahr noch einmal im November/Dezember. Lilium speziosum sowieso erst im Oktober/November. 

 

Lilien-Vorbeugender Pflanzenschutz

Wenden Sie Bazillus subtilis als Pflanzenstärkungsmittel vor der Blüte erneut an. Dazu 2 g Nassbeize auf eine 10 Liter Gießkanne Wasser anrühren und mit der Brause an die Pflanzen gießen oder bei der Trockenpulvervariante 10 g an den Pflanzen ausstreuen und einharken. Brennneselkaltauszug (24 Stunden in kaltem Wasser) als Pflanzenstärkungsmittel. Ebenso mit Schachtelhalm.

Wir empfehlen auch Terra Preta.


Lilien-Pflanzzeit:

Lilien, Taglilien und Schwertlilien die Sie bei uns in Containern und Töpfen abholen, können Sie das ganze Jahr über (auch blühend) Pflanzen oder verschenken. Iris können bereits nach der Blüte im Juli/August verpflanzt werden. Wir halten die meisten Sorten und Arten getopft für Sie bereit. Lilienzwiebel jedoch erst wenn sie vollkommen eingezogen haben. Bei Asiatischen Hybriden und früh blühenden Wildlilien ab Ende September. Bei Lilium candidum (Madonnenlilie)  schon ab August. Sie können Ihre Liliengewächse auch noch in den Wintermonaten (November bis April) bedenkenlos pflanzen. Wenn Sie eine alte Decke, Kartoffelsäcke oder Mulch auf die Pflanzstelle legen, friert diese erst bei sehr starken Frösten ein. Ein offener Boden ist die einzige Voraussetzung für eine Winterpflanzung.

 

Lilienblüte verzögern

Eine Pflanzung im April und Mai erzielt eine späte Blüte im August/September, was ein sehr schöner Effekt im Sommer ist. Im darauf folgenden Jahr erblühen Ihre Lilien dann wieder zur gewohnten Zeit. Um dies zu erreichen lagern Sie diese Lilien ab Erhalt bei Minus 5 Grad Celsius ein. Ansonsten treiben sie im März aus und vergeilen. Lilien brauchen eine mehrwöchige Frostperiode um zu Blühen. In der Regel blühen sie etwa 90 Tage nach dem Einpflanzen.